Wahlprogramm 2016

Unsere Stadt entwickeln – die Landschaft bewahren

Vielfalt und Gemeinschaft fördern

Baustein Bildung

Mobilität menschenfreundlich organisieren

Lingener Kultur pflegen

Nachhaltig wirtschaften


Unsere Stadt entwickeln – die Landschaft bewahren!

Wir benötigen in Lingen dringend günstigen Wohnraum. Wir wollen dafür mit einer Wohnbaugenossenschaft mit kommunaler Beteiligung zusätzliches Geld mobilisieren – ohne zusätzliches städtisches Personal.

Neuer Wohnraum soll grundsätzlich innerhalb der jetzigen Siedlungsfläche entstehen, damit Umwelt und Naturräume bewahrt werden, statt ihnen zu schaden. Deshalb unterstützen wir bauliche Nachverdichtung und Innenentwicklung, sofern sie nachbarfreundlich ist und auf Anwohner wie Natur Rücksicht nimmt. Wir werden daher kein Baugebiet am Mengers Weg befürworten und in Reuschberge die Baumfällaktion an der Mühlenbachstraße nicht akzeptieren. Wir lehnen die meistbietende Versteigerung von städtischen Baugrundstücken ab; sie ist unsozial.

Lingen verdient eine vorausschauende, private und öffentliche Interessen ausgleichende Stadtplanung. Das Quartier zwischen Konrad-Adenauer-Ring und Rathaus/Kreisverwaltung wollen wir mittels eines städtebaulichen Wettbewerbs für Mischnutzung und Wohnen entwickeln.

Politik in Lingen soll das Zusammenleben verbessern. Wir wollen in der ganzen Stadt gemeinschaftliche Wohnprojekte – auch bspw. Demenz-WGs – unterstützen. Das Wohnmodell „Jung kauft Alt“ soll eine Durchmischung auch älterer Quartiere ermöglichen. In der Innenstadt wollen wir mit automatischen Durchfahrsperren die Nachtruhe für Bewohner erhalten. Wir plädieren für ein anderes System zur Abfallentsorgung im Stadtzentrum ohne Mülltonnen und Müllhaufen. Wir wollen einen qualifizierten Mietspiegel anstelle des jetzigen unverbindlichen.

Wälder, Parks, Gewässer und Grünflächen in der Stadt sollen mit Spazierwegen und Spiel- und Sporträumen erlebbar sein, mit neuen Büschen und Bäumen bepflanzt und gleichmäßig gut gepflegt werden. Wo nötig – zum Beispiel in Anwohnerstraßen – soll störendes öffentliches Grün ersetzt werden. Wir sind für den Erhalt der grünen Oase Kokenmühle. Wälder und Naturräume werden geschützt, nicht zuletzt der Altenlingener Forst. Wir werden daher die Straßenplanung quer durch den Altenlingener Forst stoppen.

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Vielfalt und Gemeinschaft fördern!

Viele Vereine, Verbände und gemeinnützige Organisationen prägen unsere Stadt. Die Lingener zeigen eine beeindruckend große Bereitschaft zu ehrenamtlichem Engagement. Dies wollen wir unterstützen und fördern.

Wir fördern Vielfalt, Sicherheit und Gemeinschaft. Familien sollen beste Bedingungen vorfinden, durch passende Betreuung, Spielräume und Beratung.

Wir setzen uns dafür ein, dass Jugendliche sich in Räumen wie dem Jugendzentrum entwickeln und selbstbestimmt eigene Erfahrungen machen können. Wir fördern das „Umsonst & Draußen“-Abifestival.

Die Zahl Älterer nimmt zu. Wir berücksichtigen ihre Sorgen und Bedürfnisse bei der Gastaltung öffentlicher Räume und wollen die Gesundheits- und Nahversorgung in den Stadt- und Ortsteilen sicherstellen.

Wegen geringen Einkommens oder aus anderen Gründen Benachteiligte sollen in ihren Bedürfnissen beachtet und am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Wir unterstützen alle Maßnahmen zur Barrierefreiheit. Lingen soll die Erklärung von Barcelona unterzeichnen.

Wir müssen Flüchtlinge integrieren. In der Verwaltung soll ein Flüchtlingsbüro die notwendige Arbeit bündeln. Zuwanderer sollen ihren Beitrag für unsere Stadt auch in einem Ausländerbeirat erbringen, der die städtischen Gremien und die Verwaltung berät. Wir unterstützen unsere „Integrationslotsen“.

Wir unterstützen den Breitensport und sind offen für innovative Sportprojekte. Wir fördern und erhalten unsere Freiwillige Feuerwehr.

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Baustein Bildung

Bildung sichert Zukunft. Wir wollen sie vielfältig – gerade auch ihre Digitalisierung – fördern. Die Klein- und Schulkinderbetreuung verbessern wir, auch durch Zuschüsse an freie Bildungsträger und durch die Bereitstellung von Infrastruktur.

Wir sind für Schulen, die selbständig und eigenverantwortlich arbeiten. Die Inklusion ist Bestandteil der Schulen. Wir sind für Schulsozialarbeit und gute Ganztagsbetreuung an allen Schulen. Wir wollen, dass das Mittagessen in den Schulen gesund und kindgerecht ist; mit Elternverbänden und Schulen sollen dafür Qualitätskriterien erarbeitet werden.

Berufliche Weiterbildung muss ausgebaut werden. Wir fordern eine Weiterbildungsoffensive gemeinsam mit dem Landkreis und den Betrieben. Wir wollen die Volkshochschule – gerade auch mit Blick auf die Integration der Zuwanderer – stärken. Wir begrüßen und unterstützen das Engagement der Hochschule, Vortragsreihen und Veranstaltungen zur Weiterbildung Erwachsener anzubieten. Wir unterstützen die Forderung der Studierenden, die Mensa ganzjährig zu öffnen.

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Mobilität menschenfreundlich organisieren!

Wir wollen, dass der Autoverkehr nicht weiter zunimmt. Damit mehr Wege innerhalb unserer Stadt per Rad, zu Fuß oder mit dem Bus zurückgelegt werden, wollen wir Schwerpunkte setzen. Dazu gehört, dass Radwege durchdacht ausgebaut werden und nicht nur zum Slalomfahren taugen. Für Lingener wie touristische Radfahrer brauchen wir Service- und Unterstellmöglichkeiten. Gehwege müssen rollstuhl- und kinderwagen-gerecht geplant und ausgebaut werden.

Wir sind für Tempo 30 auf innerörtlichen Wohnstraßen. Unsere Straßen sollen fortwährend instandgehalten werden. Mit kluger Parkraumbewirtschaftung im Innenstadtbereich wollen wir die Einkaufsstadt Lingen fördern. E-Tankstellen für Kfz wie E-Räder müssen auch in Stadt- und Ortsteilen entstehen.

Busfahren soll attraktiver werden. Wir wollen den öffentlichen Personennahverkehr weiter verbessern, die LiLi-Busse ausbauen, u.a. mit einem Angebot für Sonntage, sowie optimalere Fahrpreise. Der Internetauftritt der VGE Emsland Süd soll informativ und benutzerfreundlich gestaltet werden.

Die Stadt soll den Bahnhof erwerben und vorbildlich gestalten. Wir wollen den Intercity-Halt erhalten und zusätzliche Fernbuslinien schaffen. Unter dem Zulieferverkehr in der Innenstadt darf die Aufenthaltsqualität nicht leiden.

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Lingener Kultur pflegen!

Lingen bleibt Kulturstadt. Wir Lingener besuchen Kulturveranstaltungen, Ausstellungen und Konzerte und tragen so zur kulturellen Vielfalt bei, die wir fördern und erhalten wollen. Wir wollen die Museen erweitern, u.a. das Emslandmuseum. Wir unterstützen qualitätsvolle Architektur, den Denkmalschutz und wollen einen kommunalen Gestaltungsbeirat für Neubauten.

Unter Lingener Kultur verstehen wir auch die Beteiligung vieler an politischen Entscheidungen, die Freude an Diskussion und Streitgespräch, die internationalen Verbindungen, die Aufarbeitung der Stadtgeschichte und den Diskurs darüber. Wir setzen auf umfassende Bürgerbeteiligung bei größeren Bauvorhaben und allen wichtigen Fragen in der Stadt. Unter Kultur verstehen wir auch den ehrenamtlichen Einsatz, die Gesprächsbereitschaft und die Debatten innerhalb wie außerhalb sozialer Medien in unserer Stadt, für die wir den nötigen Freiraum fordern und fördern.

Wir wollen öffentliches WLAN und unterstützen freie Internetzugänge über Hotspots und „Freifunk“.

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Nachhaltig wirtschaften!

Die Wirtschaft in Lingen soll sich gut entwickeln. Dazu schaffen wir ein Kompetenzteam aus Wirtschaft, Hochschule und kommunaler Selbstverwaltung, das sich um die Kompensation der Arbeitsplätze kümmert, die angesichts des Strukturwandels der Energieindustrie wegzufallen drohen.

E-Commerce, elektronisch gesteuerte Mechanisierung, Social Media – diese und weitere Innovationen stellen angesichts der digitalen Veränderung der Wirtschaft die weitere große Herausforderung dar. Wir unterstützen den Prozess der Digitalisierung und fördern ihn beim Lingener Einzelhandel wie bei den bestehenden Klein- und Mittelbetrieben. Den Ausbau des breitbandigen Internets tragen wir mit.

Wir fördern Existenzgründungen (Start-ups) von Hochschulabsolventen, Handwerkern und Dienstleistern. Wir unterstützen den Lingener Einzelhandel und stärken den traditionellen Wochenmarkt. Wir finden es richtig, „lokal einzukaufen“ und „fair“.

Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, soll die Stadt aktiv um Arbeitskräfte werben. Wir wollen die internationalen Kontakte Lingens für Neuansiedlungen und Zuwanderung nutzen. Ein „Willkommen-Zentrum“ soll allen Neulingenern Dienst- und Serviceleistungen aus einer Hand bieten, sie bei Formalitäten wie der Anerkennung von Berufs- und Studienabschlüssen unterstützen und bei der Wohnungssuche, bei schulischer Bildung oder bei Kontakten zu Vereinen helfen.

Die Stadtwerke Lingen sollen weiter mehrheitlich der Stadt gehören. Wir werden uns im Aufsichtsrat für mehr Nutzung erneuerbarer Energien einsetzen. Wir sind für mehr Windenergie nach dem Modell „Ochsenbruch“ und dafür, dass zusätzliche Blockheizkraftwerke gebaut werden. Von solchen Aufträgen zur technischen Verbesserung profitieren auch die Lingener Handwerksbetriebe.

Wir wollen eine modern aufgestellte und schlanke Stadtverwaltung mit deutlich mehr E-Government-Angeboten, gerade mit Blick auf die Versorgung der Stadt- und Ortsteile. Wir unterstützen die Entwicklung von Smart-City-Projekten. Gleichzeitig fordern wir bürgerfreundliche Öffnungszeiten im Rathaus, die zeigen, dass sich die Stadtverwaltung als Dienstleister für die ganze Bevölkerung versteht.

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